STROM: DAS GANZE JAHR
MIT KÖPFCHEN SPAREN
Als zum Jahresbeginn General Winter kurzfristig das Kommando übernommen hatte, waren die richtige Temperaturwahl für die Zimmer und effizientes Lüften Thema. Eine Minute bis zu fünf Minuten gegenüberliegende Fenster oder Türen gleichzeitig öffnen, so lautete die Devise. Falls das Lüften nur einseitig möglich, dann eben fünf bis zehn Minuten. In der Übergangszeit wird nun die Versuchung groß, durch gekippte Fenster den ganzen Tag lang Wärme in die Wohnung zu locken. Doch auch jetzt gilt die Devise: Täglich mehrmals kräftig lüften statt gekippter Fenster! Zur Verringerung der Stromrechnung ist nun ebenfalls schon die Zeit reif für Einsparungen auf Dauer. Denn es gibt einige Möglichkeiten, das ganze Jahr lang mit Köpfchen Strom zu sparen - beim Kühlen, beim Kochen, beim Waschen, beim Licht. Und natürlich beim unterschätzten Verbrauch durch stromsaugenden Standby-Betrieb vor allem bei Kleingeräten.
KÜHLEND KOSTEN SENKEN
Stromsparend kühlen oder einfrieren ist unabhängig von den Außentemperaturen jeden Tag des Jahres ein Thema. Ein neuer Tiefkühl- oder Kühlschrank ist oft nur die zweitbeste Lösung. Denn vielfach wird schlicht zu stark gekühlt. Im Kühlschrank genügen fünf bis sieben Plusgrade, im Tiefkühlschrank minus 18 Grad. Ein Thermometer in der Gerätemitte hilft beim Finden der richtigen Temperatureinstellung. Die Eisschicht auf der Kühlschrank-Rückseite oder beim Gefriergerät im Inneren zeigt auch ohne Thermometer, dass die Temperatur zu niedrig eingestellt ist.
24 STUNDEN SPAREN
Manchmal genügt es schon, Gewohnheiten zu ändern. Also beispielsweise die Tür zum Kühlgerät rasch wieder zu schließen. Oder warme Speisen außerhalb abkühlen zu lassen. Und so eigenartig es klingt - ein zu drei viertel gut gefüllter Kühlschrank muss weniger arbeiten, wenn neues Material kommt. Denn ein Teil der Kühlung wird dann von den bereits lagernden Produkten erledigt. Das gilt auch für die jeweilige unmittelbare Umgebung. Herd oder Heizkörper in der Nähe, direkter Sonnenschein aufs Gerät sind kontraproduktiv. Falls tatsächlich einmal eine Neuanschaffung geplant ist, überdimensionierte Ablageflächen vermeiden! Das spart 24 Stunden täglich Strom. Was sich auch in Zahlen durchaus lohnt. Denn Strom mit Köpfchen zu sparen verringert beim Kühlen oder Gefrieren zumindest ein Drittel der Kosten. Das sind bei einem Vierpersonen-Haushalt bis zu 250 Kilowattstunden oder aktuell zirka 80 Euro jährlich.
JEDEM TOPF SEIN DECKEL
Deutlich mehr als ein Zehntel des Stromverbrauchs im Haushalt entfällt auf die Vorstufe des Kühlens - aufs Kochen und Backen. Natürlich sind Gasherde, Dampfgarer oder Induktionsherde sparsamer als Elektroherde. Aber Kochen ohne Deckel verschwendet bei allen Typen rund ein Viertel der Energie. Bis zu ein Drittel der Energie geht beim Kochen mit unpassend kleinen Topfgrößen an die Luft verloren. Wasserkocher sind extrem sparsamer als Wasser auf der Herdplatte zu erhitzen. Herd oder Backofen rechtzeitig abdrehen, Restwärme nutzen. In Summe bringt das knapp 300 Kilowattstunden Jahresersparnis oder rund 100 Euro jährlich.
KOCHEN BEI 60 GRAD
Noch einmal die gleiche Kosteneinsparung ergibt sich beim Waschen. Weniger beim Händewaschen beziehungsweise Zähneputzen ohne lockeres Plätschern mit Warmwasser oder maximal fünf Minuten duschen statt Vollbad, sondern beim Waschen der Wäsche. Waschmaschinen gut zu befüllen, ist mittlerweile bereits Allgemeinwissen. Aber das Senken der eingestellten Temperaturen wird weithin noch übersehen. Bereits mit 30 bis 40 Grad wird frische Wäsche sauber, werden Bakterien vernichtet, wird die Wäsche geschont, werden Straßenstaub oder Schweiß gut entfernt. Ab und zu ein Waschgang mit 60 Grad plus Vollwaschmittel mit Bleichstoffen sorgt für Sauberkeit in der Trommel selbst. Und auch für Kochwäsche genügen in der Regel 60 Grad. Die wahren Energieschlucker sind aber Wäschetrockner. Wäscheleine oder Trockenständer brauchen keine Energie. Wenn möglich, sollte Wäsche gerade in den wieder wärmeren Monaten ohnehin im Freien trocknen, um die Trockenstarre frisch gewaschener Wäsche zu verringern.
LUMEN STATT WATT
Dunkel wird es nicht nur im Winter. Hier unterstützen LED- und Energiesparlampen das Sparen mit Köpfchen stärker als klassische Glühbirnen, Leuchtstoffröhren oder Halogenlicht. Konnte man sich früher an der Watt-Zahl als Maßstab für die Helligkeit orientieren, so dominieren mittlerweile Lumen (lm). Eine 40 Watt-Glühbirne entspricht etwa 600 Lumen. Meist sind auf der Verpackung noch beide Werte ersichtlich. LEDs sind im Gegensatz zu manchen Energiesparlampen nach dem Einschalten ohne Verzögerung sofort mit voller Leuchtkraft präsent. Die Lebensdauer ist meist doppelt so lang wie bei Halogenglühlampen oder Energiesparlampen. Sie erzeugen mittels Leuchtdioden Licht, im Englischen „Light-Emitting Diodes“, eingedeutscht daher LED.
Auch im Blitzverfahren
lässt bei Strom sich sparen.