WOHNEN IM VERKAUFTEN HAUS
Vermögend sein ist angenehm. Aber gerade dann, wenn man „steinreich“ ist, fehlt es oft an flüssigen Mitteln. Das Vermögen ist im Haus gebunden, die Pension reicht häufig nicht aus, sich Wünsche zu erfüllen. So bleibt die kleine Zweitwohnung, die komfortable Abenteuerreise in ferne Länder ein Wunschtraum. Auch notwendige Sanierungsmaßnahmen oder finanzielle Unterstützung der Nachkommen sind dann nur ein schöner Traum. Die Lösung ist einfacher als man glaubt: Das Eigenheim verkaufen, ohne auszuziehen. Wer lange für sein Eigenheim gearbeitet hat, kann sein Haus auch für sich arbeiten lassen.
RÜCKMIETVERKAUF
Hausverkauf mit Wohnrecht, oft „Rückmietverkauf“ genannt, ist häufig die Lösung schlechthin für vermögende, aber in der Praxis einkommensschwache Eigentümer im nicht mehr jugendlichen Alter. „Weiterhin im gewohnten und meist geliebtem Eigenheim auch nach dem Verkauf zu wohnen, klingt überraschend, hat aber viele Vorteile“, weist Dipl. Ing. Zoidl, Geschäftsführer von VKB-Immobilien, auf diesen bisher wenig bekannten Weg ins sorgenfreiere Leben mit mehr finanzieller Freiheit hin. Eines ist dabei aber besonders wichtig, weiß Mario Zoidl auch als Sprecher der heimischen Immobilientreuhänder besonders genau: „Vom Erstkontakt bis zum Vertragsabschluss ist fachkundige Betreuung mehr als empfehlenswert, also schlicht notwendig.“
ZWEI-RATEN-VEREINBARUNG
Natürlich ist die Vorstellung auf den ersten Blick befremdlich, fürs eigene Haus oder die Eigentumswohnung nach dem Rückmietverkauf dann monatlich Miete zu bezahlen und eventuell von weiteren Wertsteigerungen nicht mehr zu profitieren. Aber diese Art von Miete stellt unterm Strich keine echte Belastung dar - denn vorher wird kräftig kassiert. Auch nach Abzug der jeweils individuell vereinbarten Monatsleistung bleiben genügend finanzielle Mittel übrig, aus Wunschträumen Realität werden zu lassen. Mario Zoidl kennt allerdings auch Möglichkeiten, weiterhin aus Wertsteigerungen der verkauften Immobilie Nutzen zu ziehen. „Eine Zwei-Raten-Vereinbarung ist die Lösung.“
ZUSATZNUTZEN
Die erste Rate wird sofort kassiert. Sie kann bis zu sechzig Prozent der Verkaufssumme betragen. Die zweite Rate wird - grundbücherlich abgesichert - dann zum Zeitpunkt des Auszuges etwa ins Seniorenheim auf Basis des dann aktuellen Marktwertes bezahlt. Manchmal wahrscheinlich nur noch an die Erben. Was aber umgekehrt für viele treusorgende Eltern oder Großeltern einen höchst erfreulichen Zusatznutzen über die Lebenszeit hinaus darstellt. Geld gibt es also sofort. Und im Eigenheim wohnen zu bleiben, ist rechtlich fixiert. Von der Schätzung des Hauses oder der Wohnung bis zur notariellen Vertragserrichtung fallen keine zusätzlichen Kosten an. Diese übernimmt der Käufer.
WUNSCHBERÜCKSICHTIGUNG
Im Prinzip ähnliche Varianten waren früher als Leibrente bekannt. Schon im Mittelalter wurden Immobilien auf neue Eigentümer übertragen, die dafür lebenslange Versorgung garantiert hatten. Oft waren es Klöster oder Kirchen, die vielen Menschen so ein finanziell sorgenfreies Altern ermöglichten. Die Immobilien-Leibrente hat allerdings etwas viel Wettcharakter. Denn der letztlich in Summe zu bezahlende Kaufpreis hängt vom tatsächlich erreichten Lebensalter des Begünstigten ab. Bei einer „Umkehrhypothek“ erhält der Hauseigentümer einen ratenfreien Kredit, der erst am Ende der Laufzeit getilgt wird - meist durch den Verkauf der Immobilie. Diese Variante hat sich in Österreich kaum durchgesetzt. Denn beim Rückmietverkauf spielen Alter, Kreditwürdigkeit oder Verwendungszweck wie beispielsweise bei einem Hausdarlehen keine Rolle. Und in Begleitung durch weibliche und männliche Immobilientreuhänder, Gutachter und Notare können persönliche Wünsche problemlos und flexibel in der Vereinbarung berücksichtigt werden.
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