Die Inflation als Partner

DIE INFLATION ALS PARTNER

Schulden sind pfui. Inflation ebenfalls. Das haben viele von Kindesbeinen an übermittelt bekommen. Gerade bei Immobilien gibt es aber gute Schulden. Und inflationäre Geldentwertung kann bei Realitäten durchaus zu eigenem Vorteil genutzt werden. Denn 100 Euro sind bei Preissteigerungen von jährlich zehn Prozent nach einem Jahr lediglich 90 Euro wert. Eine Schuldenlast von 10.000 Euro sinkt dementsprechend auf einen Wert von 9.000 Euro. Falls die Einkommen mit den Preisen wachsen, wird die Kreditrückzahlung real immer billiger und die mit dem Geld erworbene Immobilie umgekehrt wertvoller.

DOPPELTER NUTZEN

Die Chance auf doppelten Nutzen gilt natürlich auch für andere Sachwerte wie Gold oder Aktien. Wobei für den Erwerb von Immobilien der Einsatz von Eigenmitteln sinnvoll, aber nicht unbedingt in voller Höhe notwendig ist. Zumindest ein Fünftel Eigenkapital gilt als bewährte Faustregel. Je mehr, desto besser - gerade, wenn es um selbst genutzte Wohnungen oder Häuser geht. Bei Anlageobjekten verliert zusätzlich die Entwicklung der Kreditzinsen an Gewicht, da mit gewissem Zeitabstand steigende Mieten die Mehrkosten abdecken. So kombinieren Immobilieninvestoren Inflationsschutz und Vermögensaufbau, was nicht bei vielen Formen der Geldanlage gelingt. Fixzinskredite wirken dabei in der Regel unterstützend.

ZUERST ANSPAREN

Die positive Kehrseite inflationärer Entwicklung klingt logisch, ist aber wenig verbreitet. Im Gegenteil, vielerorts spürt man nachlassende Marktdynamik. Das macht nach jahrelangem Preisgalopp der Immobilien durchaus Sinn. Zusätzlich sind gerade bei Realitätenerwerb zur Eigennutzung die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Durchführung nicht immer beliebt: Zuerst weniger ausgeben und mit dem Sparen beginnen. Dann den richtigen Kaufzeitpunkt erwischen. Hier kann die Erfahrungstatsache helfen, dass Immobilien im Durchschnitt die Inflationsrate recht gut abbilden. Das trägt einerseits zu mehr Gelassenheit bei, andererseits macht es klar, dass Realitäten bei höheren Inflationsraten teurer werden. Wer in Zeiten wie diesen früher kauft, kauft oft billiger.

VON INFLATION PROFITIEREN

Unter diesen Voraussetzungen können Verschuldung und Inflation zu willkommenen Partnern von Immobilienkäufern werden. Die Eigenkapitalpolster der Erwerber und das Wertsteigerungspotential der Realitäten sind eine solide Basis, um von der Inflation über Jahre hinweg zu profitieren. Die aktuelle Neuregelung des Kreditzugangs für Ältere seit Anfang Mai macht hier manches leichter als bisher. Bei der Kreditvergabe durch Banken zählt nicht mehr vorrangig die Lebenserwartung, sondern sinnvollerweise das Vorhandensein von Sicherheiten. So können Ältere nun Jüngere verstärkt unterstützen, den Wunsch nach einer eigenen Wohnung oder einem Haus zu verwirklichen. Denn Senioren haben vielfach bessere Bonität und mehr Sicherheiten anzubieten als ihre Kinder oder Enkel. Und die jüngere Generation wird es wohl sehr zu schätzen wissen, wenn ältere Familienmitglieder als Bürgen zur Verfügung stehen.
 

Die Inflation, sonst Bürgers Feind,
ist auch mit Chancen gut vereint.

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