BEVÖLKERUNG UND PREISE WACHSEN
Österreich wächst. Vor allem durch Zuwanderung und steigende Lebenserwartung. Bereits im kommenden Jahr ist die Neun-Millionen-Marke geschafft. Gleichzeitig wird Österreich immer älter. Seit einigen Monaten leben mehr Menschen im Alter von 65 plus in Österreich als Unter-Zwanzigjährige. Denn die Babyboomer-Generation der Fünfziger- und Sechziger-Jahre rückt ins Pensionsalter auf, während die Geburtenzahlen stagnieren. Zusätzlich zur Bevölkerung wachsen nun auch wieder die Preise: Inflation is back!
GELDENTWERTUNG
Gerade für Ältere wird die schleichende Geldentwertung zentrales Thema der Zukunftsvorsorge. Dabei stehen Gold, Immobilien und Wertpapiere im Zentrum der Überlegungen. Wobei Immobilien eine erprobte Krisenwährung sind. Von der Zinsentwicklung ist für die Sicherung eines solide finanzierten Lebensabends kurzfristig wenig Unterstützung zu erwarten. Auch Gold bringt keine Zinsen und schwächelt heuer mit einem Preisanstieg von gerade einmal gut zwei Prozent. Es ist im Notfall schnell zu Geld zu machen und in den Augen der meisten Anlegerinnen und Anleger ohnehin eher eine Reserve für Krisenzeiten. Wertsicherung erhofft man sich schon aus der Tatsache, dass es nicht beliebig vermehrt werden kann. Das gilt aber genauso für Immobilien. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Grundstücke, Wohnungen und Häuser mehr und mehr ins Zentrum der Zukunftsabsicherung rücken, unabhängig von Corona.
EIGENMITTEL
Fallweise ist im Zusammenhang mit Minizinsen und dem boomenden Immobilienmarkt von einer „Immobilienblase“ die Rede. Gemeint ist damit eine Überbewertung von Realitäten, die mit dem Platzen dieser Spekulationsblase zu stark fallenden Preisen führt. Experten sind allerdings weitgehend der Meinung, dass im privaten Wohnungsbereich Überbewertung noch lange keine echtes Thema darstellt. Auch die heimischen Banken treten hier als Korrektiv auf. Generell wird ein Anteil von rund einem Drittel an Eigenmitteln für die meist notwendige Kreditfinanzierung als sinnvoll erachtet. Bei Anlage-Immobilien ist die ältere Generation vorbildlich aktiv: Entsprechende Eigenmittel sind oft schon lange angespart worden und können nun dank niedriger Kreditzinsen hier renditebringend eingesetzt werden.
ANLAGEKLASSIKER
Sparbuch, Immobilien und Gold sind ja Österreichs Anlageklassiker in schwierigen Zeiten. Immobilien haben massiv an Bedeutung gewonnen, zur Geldanlage und ebenso zur Eigennutzung. Wobei beides der Absicherung des langjährig angesammelten Vermögens dient. Die Bezeichnung „Betongold“ kommt schließlich nicht von ungefähr. Auch Wertpapiere bieten laufende Erträge und stabile Renditen. Während bei Realitäten fachkundige Immobilienmakler gefragt sind, sollten den Weg zu Wertpapieren Anlageberater der Banken begleiten. Aktienfonds hätten zahlenmäßig belegbar mehr Zuspruch verdient – „verdient“ auch im wahrsten Sinn des Wortes. Aber es ist Tatsache, dass Immobilien und kleine Goldreserven nach wie vor die Herren der Krise sind. Eines zeichnet sich allerdings sowohl für Immobilien als auch für Wertpapiere ab: Nachhaltigkeit gewinnt bei den Überlegungen von Interessenten massiv an Bedeutung. Fürs Klima und gerade auch bei Immobilien für den Erwerber als nachhaltiger Schutz vor Geldentwertung.
Das Wohnquartier bleibt Tugendbold,
denn auch Beton ist gut wie Gold