Holz muss gepflegt werden.
Eine klassische Fassade ebenso. Aber Holz bietet mehr Möglichkeiten für Amateure, selbst aktiv zu werden. Mit Holzlasuren ist einfacher umzugehen als mit einer Putzfassade. Und es gibt nur einen Baustoff zu versorgen – Holz.
Wer kennt und spürt sie nicht, die Anziehungskraft alter Holzhäuser, beispielsweise im Salzkammergut? Holz war Jahrtausende ein kulturprägender Baustoff. Nun kehrt Österreich wieder zurück zum Hausbau mit Holz, vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus. „Holz strahlt Geborgenheit und Wärme aus, das wird am Immobilienmarkt zusehends nachgefragt“, spürt Dipl.-Ing. Mario Zoidl, Geschäftsführer von VKB-Immobilien, diesen Trend auch in der täglichen Praxis.
Unaufdringlich
Im privaten Bereich setzt sich Holz unaufdringlich durch, in der Büroarchitektur dagegen spektakulärer. Baumstämme mitten in Büros, hölzerne Rieseneier als Rückzugsmöglichkeit – so erregte Architekt Stefan Camenzind Aufsehen mit seiner Neugestaltung der Google-Zentrale in Zürich. Und er behauptete kürzlich beim „Dialog Holzbau“ in der Linzer Wirtschaftskammer dennoch: „Design ist nicht so wichtig.“ Gemeinsam mit der Gebäudehülle sei es lediglich „ein Instrument zur Erfüllung der echten Mitarbeiterbedürfnisse“.
Wohlfühlen
Dem kann sich Mario Zoidl voll anschließen, als Makler genauso wie als Partner des Holzbaudialogs in seiner Funktion als Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder. „Bei kommerziellen Gebäuden wie auch in der privaten Wohnraumgestaltung geht es schlicht ums Wohlfühlen und ein harmonisches Miteinander.“ In der Praxis heißt das: „Die Menschen bewegen sich und nicht die Möbel.“ Die früher streng getrennten Bereiche lösen sich auf, sie werden durch offene Wege miteinander verbunden. Wohnungen mit räumlich strikt getrenntem Wohn- und Küchenbereich werden kaum mehr gebaut.
Teamförderung
Jedes Familienmitglied soll stolz sein können auf seinen individuellen Platz und auf die gemeinsam genutzten Flächen. Im Privatbereich fördert das die Entwicklung einer Familie zum harmonischen Team. Bei Firmen wächst damit die Bindung der Mitarbeiter an ihr Unternehmen. Und das ist bekanntlich einer der wesentlichsten Erfolgsfaktoren.
Wohnfreude
Warum also nicht eine Sprossenwand im Kinderzimmer? Eine Dschungelecke aus Topfpflanzen im Wohnbereich? Unbehandelte Trennwände aus Naturholz? Die Verfestigung einer Familienkultur nach dem Vorbild von Unternehmenskulturen sollte keine Scheu kennen, neue Wege zu beschreiten. „Wohnfreude nach Plan“ ist mehr als ein ruhiger Schlafplatz und eine funktionelle Kochgelegenheit – und auch mehr als die seit Jahren immer wieder bestätigte Form einer durchaus erfolgsträchtigen Geldanlage. Dass der Baustoff Holz den Weg zum Wohnen mit allen Sinnen leichter macht, liegt auf der Hand. Echtes, massives, eventuell sogar unbehandeltes Holz ist das Fundament gemütlichen Wohnens. Und es lässt sich vor allem auch kombinieren: Holz und Beton sind an sich kein Widerspruch. Auf das Zusammenleben kommt es an. Beim Baustoff wie auch in der Familie selbst.