Winterfit in frostigen Zeiten
Wohnräume haben meist Ecken mit 90 Grad. Aber auch dort ist es im Hochwinter oft kalt – Klimawandel hin oder her. Bevor Gevatter Frost es sich im Domizil allzu gemütlich macht, empfiehlt sich ein kurzer Check bei Heizung, Fenster und Wasser. Das Auto hat sicherlich schon Winterreifen zugestanden bekommen, aber auch die Wohnung oder das Haus will winterfest sein.
BEI GLUCKERN ENTLÜFTEN
Der Sommerurlaub für die Heizanlage ist ja schon seit einiger Zeit beendet. Wenn die Heizung im Haus oder in der Wohnung zwar voll läuft, die Heizkörper aber dennoch verdächtig kühl bleiben oder gar gluckernde Geräusche von sich geben, dann ist Entlüftung angesagt: Umwälzpumpe kurz abstellen und die Heizkörper voll aufdrehen. Anschließend mit dem Entlüftungsschlüssel – zur Not tut‘s vielfach auch eine Münze – das Ventil vorsichtig aufdrehen. Und immer ein Gefäß zum Auffangen der austretenden Flüssigkeit unter das Entlüftungsventil halten! Zuerst entweicht die Luft, dann kommt das Heizungswasser. Ventil danach gleich schließen und auf zum nächsten Radiator.
SPAREN OHNE KOMFORTVERLUST
Den Heizungsstart am Morgen um eine halbe Stunde nach hinten zu schieben, macht Sparmeistern Freude. Ein warmer Pullover ersetzt oft auch ein Grad weniger eingestellte Raumtemperatur. Das spart durchschnittlich sechs Prozent anteilige Heizkosten. Es müssen nicht 22 Grad sein, im Wohnzimmer können 21 Grad schon Gemütlichkeit ausstrahlen. Im Schlafzimmer tun es 18 bis 19 Grad, selbiges gilt in der Küche. Kinderzimmer und Bad sollten allerdings mit etwa 23 Grad versorgt werden. Dass nachts und bei längerer Abwesenheit die Thermostat-Einstellung entsprechend angepasst wird, kann mittlerweile schon vorausgesetzt werden. Aber bitte nicht übertreiben: Der Taupunkt in Wohnungen liegt bei etwa 15 Grad. Bei längerem Unterschreiten freuen sich die Schimmelpilze...
PAPIERTEST FÜR FENSTER
Fenster und Türen im Haus sind geschlossen, aber es zieht? Das ist ein deutlicher Hinweis auf Energieverschwendung durch undichte Fenster und Türen. Sind alte Dichtungen zu ersetzen? Auch für durchschnittlich geschickte Heimwerkerinnen und Heimwerker kein Problem. Scharniere sollten alle paar Jahre nachjustiert werden. Lässt sich ein Papierblatt an verschiedenen Stellen bei geschlossenem Fenster herausziehen, ist wieder einmal Justieren gefragt. Hier muss oft der Fachmann für ein kleines Fenster- und Türservice her. An unteren Türkanten lassen sich problemlos Bürstendichtungen anbringen, entweder fix oder mit automatischer Hebevorrichtung. Zum Lüften Fensterflügel fünf bis zehn Minuten weit aufmachen. Kippen allein ist zu wenig, hier kühlen bloß die Wände aus. Wer gegenüberliegende Fenster hat, kann gleich Querlüften. Das ist effizient.
EIS BRAUCHT PLATZ
Wer im Sommer Balkon oder Garten genießen kann, sollte sich rechtzeitig für frostige Zeiten rüsten. Den Zulauf für Wasseranschlüsse auf Balkonen und Leitungen im Garten absperren und alles gründlich entwässern. Gefrorenes Wasser dehnt sich aus und kann als Eis unangenehme Schäden verursachen. Das gilt auch für diverse Behälter im Freien. Wenn’s aber schon passiert ist, dann eher zurückhaltend selbst mit Fön oder Heizstrahler anrücken! Zu oft hat das schon zu Bränden geführt. Wasser abdrehen, Hähne öffnen und dann den Installateur die Rohre vorsichtig erwärmen zu lassen, erspart unangenehme Überraschungen.
NEU STATT ERNEUERT
Wenn Herbst- und Winterstürme im Lauf der Jahre dem Dach schwer zugesetzt haben, Dämmstoffe bereits schimmeln, der Rauchfang lose Teile aufweist, Schneefanggitter locker sind, Regenwasser in den Dachrinnen staut, unter Mauerkronen oder Fensteröffnungen sich Risse in der Hausfassade zeigen, oberirdisch verlaufende Heizungs- und Warmwasserrohre schlecht gedämmt sind, dann steht wohl eine gründliche Sanierung an. Oder man sieht sich statt langwieriger Reparaturen am Haus- und Wohnungsmarkt mit tatkräftiger Unterstützung eines Maklers nach passenden Neubauten beziehungsweise gut erhaltenem Altbestand um.
Wenn Tropfen sich in Schneefall wandeln,
nicht nur bei Winterreifen handeln!
