DEN TROPENNÄCHTEN VORBEUGEN
Alles freut sich auf den Sommer - Wärme, Sonne, Baden… bis man sich dann in Tropennächten schweißgebadet im Bett wälzt. Dagegen lässt sich sowohl vorausschauend als auch spontan einiges tun. Das beginnt beim Einplanen von Hitzeschutz für Haus oder Wohnung und endet beim richtigen Lüften oder ruhigen Schlaf ohne Klimaanlage. Wobei vieles keine Zusatzkosten verursacht. Beispielsweise, den Sonnenschutz bei Glasflächen außen statt innen anzubringen. Oder Vordach und Balkon zur Beschattung zu nutzen. Denn horizontale Flächen bremsen einfallende Sonnenstrahlen. Am frühen Morgen ausgiebig stoßlüften und tagsüber Fenster und Türen geschlossen zu halten, ist ja mittlerweile bereits Allgemeinwissen.
DREIFACHSCHUTZ
Der Einbau entsprechender Fenster ist eines der Kernelemente beim Hitzeschutz. Dreischeiben-Wärmeschutzgläser sind bei gut besonnten Räumen besonders gefragt. Hier dringt nur wenig Wärmeenergie durch die Verglasung nach innen. Bei speziellen Sonnenschutz-Verglasungen sind die einzelnen Scheiben beschichtet, können aber verfärbt wirken. Das lässt im Winter die Räume dunkel erscheinen. Falls technisch machbar, sollte die Warmwasserbereitung im Sommer unabhängig von der Heizungsanlage beispielsweise durch Sonnenkollektoren übernommen werden.
NACHHALTIG DÄMMEN
Entsprechende Wärmedämmung von Außenwänden und Kellerdecken ist angesichts steigender Heizkosten bei der Planung von Neubauten oder bei Sanierungen üblich. Auch bei ohnehin notwendigen Fassaden-Erneuerungen sollte die gute Wärmespeicherleistung nachwachsender Rohstoffe wie Holzfaserplatten, Hanffasermatten oder Zelluloseflocken genutzt werden. Im besten Fall verzögern die Dämmstoffe durch eine Phasenverschiebung von rund zwölf Stunden das Eindringen unerwünschter Wärme tagsüber so lange, bis kühlere Nachttemperaturen für natürlichen Ausgleich sorgen.
SMARTE NATUR
Klarerweise spielt auch die Speicherfähigkeit der Baumaterialien selbst ein wichtige Rolle. Massivmauerwerk sowie Fliesen- und Steinböden sind gefragt. Wobei letztere in der heißen Jahreszeit nicht mit dicken Teppichen belegt werden sollten. Das intelligente Zuhause - „Smart Home“ - kann jederzeit aktiviert werden: Fenster lassen sich automatisch öffnen, detto Rollläden oder Jalousien. Noch smarter ist die Natur: Wer entsprechend Platz und Geduld hat, nutzt den Schatten von Bäumen. Im Sommer schützen die Blätter, im Winter gewähren die kahlen Äste dem dann willkommene Sonnenlicht freien Zugang.
VORGEKÜHLT
Die Zahl der Tropennächte mit Temperaturen nicht unter 20 Grad nimmt auch in unseren Breitengraden konstant zu. Die ideale Schlaftemperatur von 16 bis 18 Grad bleibt dann Wunschtraum. Aber es gibt Erleichterungen. Decke und/oder dünne Socken können einige Stunden vor der Schlafenszeit im Tiefkühlschrank vorgekühlt werden. Auch eine Wärmeflasche mit eiskaltem Wasser leistet gute Dienste. Bekommt der Körper am Abend noch genügend - eher lauwarme! - Flüssigkeit, kann dadurch dem Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen vorgebeugt werden. Ein feuchtes Tuch auf der Stirn oder nasse Tücher im Schlafzimmer zum Trocknen aufgehängt lindern ebenfalls Hitzebeschwerden.
Statt im See in Schweiß zu baden,
kann der Sommerfreude schaden.